Skinwalker 01. Feindesland by Faith Hunter

Skinwalker 01. Feindesland by Faith Hunter

Autor:Faith Hunter
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2011-08-25T22:00:00+00:00


14

Beast war geboren

In der Abenddämmerung war ich wieder zu Hause, legte den Schmuck ab, zog die verschwitzten, staubigen Kleider aus und trug vier Steaks und die Halskette aus Pumaklauen in den Garten. Obwohl es noch nicht ganz Nacht war, wandelte ich mich.

*

Hungrig. Fresse tote Kuh. Strecke mich. Hoch auf dem sonnenwarmen Stein, auf der Seite, das Gesicht auf dem Stein, Schnurrhaare kitzeln. Schnurre, da die Sonne den Himmel rot macht. Regen rieselt auf warmen Stein, befeuchtet mein Fell. Im Regen riecht alles stärker. Schimmel, Fluss, Fisch, Kuhblut, Hunde, Katzen. Beute.

Maus kommt raus zum Spielen, hinterlässt Spuren im Matsch. Ich atme leiser. Schaue zu, wie sie zwischen Steinen hin und her schießt. Die Augen zu Schlitzen, träge, zufrieden. Habe gefressen, sonst würde ich mit Maus spielen. Aber bald jage ich. Wäre dumm, meine Kraft an Maus zu verschwenden. Auch wenn es Spaß macht.

Die Nacht kommt. Der Regen fällt weiter, langsam. Eine Glocke klingt, weit entfernt. Zeit vergeht. Ich rühre mich, strecke mich wieder, dehne die Gelenke, die Muskeln, schüttele den Regen ab. Betrachte den Garten. Streife hindurch. Markiere ihn. Mein Bau. Springe auf die Mauer, schleiche in den Schatten. Tappe durch Gassen und Seitenstraßen voller Gerüche. Setze über hohe Tore, sperren Menschen aus und Haustiere ein. Halte mich in den Schatten, folge ihrer Witterung zurück. Ort für Fressen/Alkohol/Paarung ist offen. Club. Andere Musikmacher füllen die Nacht mit Tönen. Weniger Leute. Menschen riechen wieder einsam.

Wieder langsamer, stetiger Regen, Menschen bleiben lieber im Haus. Streife an Hauswänden entlang, finde dunklen Platz in Seitenstraße. Stehende Autos. Ich rieche an einem großen, gehört dem Vamp. Leo.

Sie befiehlt mir: Jage. Jetzt. Ich pruste, gehe aber schneller um das Haus. Straße ist leer, schleiche zur Vordertür. Mache mich ganz klein im Schatten, lege den Schwanz eng an, stelle Tatzen dicht zusammen. Ziehe Luft ein, Maul offen, Lippen zurück. Finde Fährten von Anna und Rick unter vielen anderen, vom Regen verwaschen. Aber ich bin ein guter Jäger. Ich erkenne, dass sie in kurzem Abstand gegangen sind und denselben Weg genommen haben. Ricks Fährte liegt über Annas. Er ist ihr nachgegangen. Beute. Folge ihnen die Royal Street entlang, weg vom Club. Fährten überdecken sich. Rick verfolgt Anna. Ich ducke mich, schleiche, bleibe in den Schatten. Autos fahren langsam vorbei. Ich verstecke mich vor jedem. Folge der Fährte. Jage.

Ich finde ihre Gerüche in der Luft. Vermischt mit Sex, Schweiß, Schokolade, Wein. Über mir. Auf dem Vorsprung. Ein Balkon mit einer offenen Tür – ihre Gedanken. Ein Hotel, teuer. Das Zimmer neben ihrem riecht nicht stark nach Menschen. Leer. Dunkel. Türen zu.

Ich setze über das Balkongeländer. Rudere mit dem Schwanz, um das Gleichgewicht zu halten. Tisch, zwei Stühle. Lande zwischen ihnen, stoße gegen den Tisch. Ein Topf klirrt, rollt über die Kante. Richte mich blitzschnell auf. Stoppe ihn mit den Vorderpfoten. Halte ihn fest. Lasse los. Topf steht still. Ducke mich. Ich/wir lauschen.

»Musst du bald gehen?«, fragt Rick mit träger Stimme.

»Warum? Vermisst du mich schon?«

»Immer.« Lüge in der Stimme. Menschliche Lippen, die schmatzende Geräusche machen. Küssen.

Küssen ist sinnlos. Lecken ist besser. Aber Geräusch macht Jane traurig.



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